
In diesem aktuellen Beitrag möchte ich auf ein Thema eingehen, das in Bezug auf den Fach- und Führungskräftemangel und somit auch im künftigen Personalmanagement eine enorme Herausforderung darstellt. Die Suche nach den richtigen Talenten wird durch den demografischen Wandel und der neuen Wertevorstellung der künftigen Generationen anspruchsvoller und muss demnach strategisch neu ausgerichtet werden. Ich habe mich diesem Thema gewidmet, da es einige Parallelen und Gründe zur Talentsichtung und Talentauswahl aus dem Lizenzsportbereich geben kann. Welche 3 Gründe deine Ansicht von erfolgreicher Talentsuche ändert, erfährst du im weiteren Artikel.
Was sind eigentlich Talente? Zum einen kann sich dieser Begriff auf jeden MitarbeiterIn innerhalb einer Organisation beziehen, der förderungswürdige Kompetenzen aufweist (Buckingham & Vosburgh, 2001; Peters, 2006) oder er beschränkt sich auf einzelne MitarbeiterInnen, die besonders leistungsstark sind und durch ihr hohes Engagement zum allgemeinen Erfolg des Unternehmens beitragen (Höglund, 2012; Netessine & Yakubovich, 2012). Im Bereich des Leistungssportes wird das „Talent“ aus unterschiedlichen Richtungen betrachtet und auf Grundlage bestimmter Kriterien definiert. Zum einen spielt die statische Perspektive mit stabilen Kriterien wie z. B.: anthropometrische, konditionelle, psychische, etc. Faktoren eine Rolle. Zum anderen liefert die dynamische Perspektive einen Einblick in die allgemeinen Entwicklungsmöglichkeiten einzelner Sportler, um sich im leistungs- und persönlichkeitsbezogenen Bereich zu entwickeln. (Schliermann, R. Sportpsyvhologische Talentediagnostik im Leistungssport von Athelten mit Behinderung, S.21, Meyer + Meyer Verlag, Aachen, 2015) Schnell wird deutlich: Talente werden in den unterschiedlichsten Bereichen auch unterschiedlich betrachtet und definiert.
Hinsichtlich des demografischen Wandels werden Fach- und Führungskräfte knapp, wenn die Unternehmen es nicht schaffen von Beginn an, als Arbeitgeber zu polarisieren. Das fängt schon in der Suche nach Talenten & Nachwuchskräften an. Denn hier agieren viele immer noch zu passiv und bedienen sich dem Angebot und nicht der Nachfrage. Stellen wir eines kurz klar: Es wird immer schwerer, die "high potentials" vom Unternehmen zu überzeugen, wenn nicht proaktiv und frühzeitig auf sich aufmerksam gemacht wird und zusätzlich mit einem starken und polarisierenden Markenauftritt punktet. Denn es ist kein Geheimnis, dass sich die Talente frühzeitig für die Unternehmen entscheiden, die mit Wertschätzung und Sinnhaftigkeit um die künftigen Fach- und Führungskräfte buhlen.
Kommen wir jetzt wieder zum Leistungssport und den Lizenzvereinen. Seit Jahren bilden Nachwuchsleistungszentren einen wesentlichen Bestandteil der wirtschaftlichen und sportlichen Entwicklung der Organisationen und Vereine. Frühzeitig müssen also junge Sportler erkannt und gebunden werden, um später den wirtschaftlichen und/oder sportlichen Erfolg des jeweiligen Vereins zu kompensieren. Der Leistungssport ist hinsichtlich des Talentmanagements ein Paradebeispiel für die Relevanz der Mitarbeiter als Träger für erfolgreiches human capital. Dieses Talentmanagement wird in den meisten Fällen in drei Teilbereiche untergliedert:
Talentsichtung
Talentauswahl
Talentförderung/Talentdiagnostik
Die Talentsichtung, bzw. die Talentsuche im Bereich des Leistungssportes bedarf einer akribischen Vorbereitung unter bestimmten Kriterien, welche die jungen Sportler erfüllen müssen. Außerdem wird bei der Durchführung darauf geachtet, wann zu welchem Zeitpunkt möglichst viele mögliche Talente gesichtet werden können. Stellen wir diesen Vorgang in den Kontext von wirtschaftlichen Unternehmen, so sind einige Prozesse in der Talentsuche übertragbar. Und diese 3 Punkte, ändern Ihre Ansicht von Ihrer bisherigen Methodik:
